Dienstag, 13. Januar 2015

DIE IÖKK LUD ZUM PRESSEFRÜHSTÜCK

Die Initiative Österreichischer Konvertitinnen und Konvertiten lud heute vormittag zu einem Pressefrühstück ins Café Prückl.

Lesen Sie hier eine kurze Zusammenfassung der uns wichtigen Inhalte:


Position zum Islamgesetz 

Wir, die Initiative Österreichischer Konvertitinnen und Konvertiten (IÖKK), mussten mit großer Bestürzung den Beschluss des Ministerrats am Mittwoch, den 10. Dezember 2014, zum Islamgesetz zur Kenntnis nehmen.

Wir sind nicht einverstanden mit der Vorgehensweise, ohne die Zustimmung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich das neue Islamgesetz zur Regierungsvorlage zu beschließen. 
Auch wenn uns jemand nun mit dem neuen Gesetz zeigen möchte, dass Kritik gehört wurde und man uns entgegenkommt, sagen wir „Nein!“, auch zum 2. Entwurf der Islamgesetzes, da die Ungleichbehandlung nach wie vor gegeben ist.

Wir fordern schlicht die Einhaltung des Gleichheitsgrundsatzes im Gesetz.
Wir erwarten uns von Verfassungsausschuss und den Parlamentariern, dass sie diese Regierungsvorlage ablehnen.

Es geht hier um die gesamtgesellschaftliche Zukunft Österreichs und dieses neue Islamgesetz würde eine Ungleichbehandlung aufgrund religiöser Zugehörigkeit festschreiben. 
Die IÖKK betont die Wichtigkeit, die hier beheimateten MuslimInnen einzubinden und diese Agenda mit Besonnenheit zu Ende zu bringen. Wir plädieren dafür, solche wesentlichen Fragestellungen im Einvernehmen aller Beteiligten zu lösen, so wie es der österreichischen Tradition entspricht.


Position zur IGGiÖ 

Die IÖKK vertritt die Meinung, dass die Muslime in Österreich eine offizielle Vertretung nach außen hin unbedingt brauchen. Die IGGiÖ hat diese Aufgabe seit Jahrzehnten übernommen und war Ansprechperson in den Belangen der Muslime in Österreich. Die IGGiÖ hat sich vor ca. 3 Jahren eine neue Verfassung gegeben, die sich erst in Natura bewähren muss. 

In der Islamischen Community, speziell mit der IGGiÖ gemeinsam, müssen daher Grundsatzdiskussionen geführt werden. Wie dies im Detail konkret aussieht, kann man derzeit noch nicht sagen. 


Wir von der IÖKK wünschen uns basisdemokratische Gespräche und Beratungen innerhalb der IGGiÖ, bei denen wir aktiv teilnehmen können.
Wir sind oft in unterschiedlichsten Vereinen und Organisationen - oft ehrenamtlich - tätig. Da die interne Wahlordnung der IGGiÖ zu einem Zeitpunkt verabschiedet worden ist, zu dem die IÖKK sich offiziell noch nicht zusammen gefunden hat, sehen wir uns durch die derzeit dominierenden  Verbände in der IGGiÖ nicht vertreten. 

Wir sehen in all den ehrenamtlichen Positionen und Organfunktionen eine große Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft, den hier lebenden MuslimInnen und schließlich auch gegenüber Gott. Deshalb ist es für uns eine Selbstverständlichkeit nach der politischen Verantwortung für das Islamgesetz zu fragen. 

Wir sind für eine Reform der IGGiÖ, um eine gewaltenteilende Struktur zu erzielen, die unabhängige Mandatare hat. 


Wirken der IÖKK 

Wir haben uns zu dieser Initiative zusammengetan, um uns als KonvertitInnen zu vernetzen und auszutauschen und möchten uns gegenseitig auf unserem Weg als MuslimInnen unterstützen. Uns verbindet die Entscheidung, den Schritt gemacht zu haben, bewusst den Islam anzunehmen und nach unserem Glauben zu leben. Nationalität oder Herkunft spielen dabei keine Rolle.

Der Initiative Österreichischer Konvertitinnen & Konvertiten geht es außerdem um das Bewusstmachen, dass der Islam längst Bestandteil der österreichischen Gesellschaft ist. Ebenso möchten wir weiterhin, wie wir dies bisher auch individuell getan haben, in der Gesellschaft durch unsere Aktivitäten in verschiedenen Vereinen, Organisationen und Institutionen zu einem gelingenden Miteinander beitragen und im Dialog stehen. 

Wir möchten sichtbar machen, dass der Islam als Religion auch von gebürtigen ÖsterreicherInnen aus tiefster Überzeugung angenommen worden ist und dass es sehr gut vereinbar ist, ÖsterreicherIn und MuslimIn zu sein. Dies wird durch viele MuslimInnen in Österreich sichtbar, die im Alltag, in ihrem Arbeitsfeld und ihrem Freundeskreis aktiv sind.
Wir alle fungieren als BrückenbauerInnen zwischen unterschiedlichen Sichtweisen, Religionen und Kulturen und tragen somit zu einem friedlichen, gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. 

Die KonvertitInnen in Österreich sind bis jetzt als Gemeinschaft noch nicht aktiv gewesen. Erst mit Oktober 2014 haben wir uns zusammengetan, um eine gemeinsame Stellungnahme zum geplanten Islamgesetz abzugeben. Vielen KonvertitInnen ist es mittlerweile  ein Anliegen sich noch besser zu vernetzen, der Zeitpunkt ist reif dafür und die Notwendigkeit gegeben. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen  in Österreich haben wir daher diese Initiative (IÖKK) gestartet.


Die Initiative Österreichischer Konvertitinnen und Konvertiten (IÖKK) möchte 

  • einen Raum schaffen, in dem wir uns austauschen und unterstützen können
  • zum gesellschaftlichen friedlichen Zusammenhalt in Österreich beitragen
  • sich für die Interessen der Konvertitinnen und Konvertiten einsetzen und diese bei Bedarf vertreten
  • die Vernetzung untereinander sowie mit Vereinen und Institutionen und mit Gleichgesinnten fördern
  • sich bei Bedarf aktiv in politische Prozesse einbringen
  • zu gegebenen Anlässen Stellungnahmen abgeben und Medienpräsenz zeigen
  • am gesellschaftlichen Leben und Diskurs in Österreich aktiv teilnehmen

...und dies bei Konvertitinnen und Konvertiten allgemein fördern und unterstützen.