Sonntag, 3. Dezember 2017

Warum sich Nora Illi und Seyran Ates brauchen...



Warum sich Nora Illi und Seyran Ates brauchen….


Ende November warnte Seyran Ates in ihrer Rede am 11. Mediengipfel in Vorarlberg wieder einmal vor „zu viel Toleranz“ muslimischen MitbürgerInnen gegenüber und erklärte ihren bekannten Standpunkt die muslimischen Community betreffend zum wiederholten Mal. Auch diesmal wieder mit massiver Leibwächter-Präsenz.

Zeitgleich hielt auch Nora Illi, bekennende Schweizer Niqab-Trägerin und eigenmächtige Aktivistin für den „wahren“ Islam, Hof in Wien. Auch ihr Anliegen war es ihren Standpunkt zu verbreiten und die Anwesenden davor zu warnen, den „Heuchlern“ in die Falle zu gehen und einen „gemäßigten Islam“ in Erwägung zu ziehen. Auch Frau Illi reist inzwischen „inkognito“ nach Österreich um sich Erschwernis zu ersparen.

Beide Damen verbindet ein gemeinsames Credo: „Je weniger Toleranz umso besser.“ Beide erwarten sich Anpassung und die Anerkennung ihres jeweiligen Standpunktes als die einzig gültige Wahrheit.

Politisch würde man sie wahrscheinlich radikalen bzw. extremen Parteien zuordnen und auch aus religiöser Sicht decken beide das Ende eines breiten, vielfältigen Spektrums ab.

Fakt ist, dass beide Damen wahrscheinlich viel mehr gemeinsam haben, als ihnen lieb ist und sie jemals zugeben würden:

  • Beide sind standhafte Kämpferinnen für ihren jeweiligen Standpunkt
  • Beide vertreten radikale bis extreme und stark polarisierende Ansichten
  • Beide denken „schwarz – weiß“ und beschwören Feindbilder
  • Beide werden verfolgt und bedroht und beide reden auch gerne darüber
  • Beide sind auf Medienpräsenz angewiesen
  • Beide warnen vor MuslimInnen, welche sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft und an demokratischen Prozessen beteiligen („Politischer Islam“ versus „Heuchler“)


Dank ihrer Medientauglichkeit schaffen es auch beide Frauen regelmäßig, bzw. nach Wunsch, eine breite Öffentlichkeit mit ihren Themen zu erreichen und damit massiv zu polarisieren.

Unter die Räder kommt dabei die muslimische Mehrheit, die einfach nur in Ruhe ein selbstbestimmtes Leben führen möchte.

Ein dankbares und bewusstes Leben in einer demokratischen Gesellschaft, unter Mitmenschen mit vielfältigen Meinungen, Ansichten und Lebensentwürfen.

Solange die öffentliche Meinung durch extreme Meinungen polarisiert wird, wird es Unsicherheit, Misstrauen und Ärger geben. Nora Illi und Seyran Ates stärken sich gegenseitig und brauchen einander, um sich und ihren Standpunkt regelmäßig bei der eigenen Anhängerschaft zu legitimieren.

Repräsentativ für die breite Mehrheit der MuslimInnen sind beide nicht.



(Dieser Blog-Beitrag gibt die persönliche Meinung der Verfasserin wieder
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